Es ist unsere bislang härteste Tour, jene von Helena nach Basin. Über einen wunderschönen Mountainbike-Trail, der allerdings für unser Tandem samt Anhänger unfahrbar ist: Wir laufen auf dieser Tour sicher 5 Meilen zu Fuß, über Stock und Stein, das Tandem samt Anhänger durch steile Passagen schiebend, bei Blitz, Donner und Regen.
Gegen Ende der Abfahrt dann ein lauter Knall: unser Hinterreifen ist geplatzt, Gott-sei-Dank waren wir schon mit reduziertem Speed unterwegs. Der Reservereifen samt Schlauch ist immer dabei und rasch montiert.
Basin ist ein aussterbendes, ehemaliges Bergbaudorf, in dem die meisten Geschäfte geschlossen sind.
In einer der Minen gibt es Radon-Gas, das einige Kurgäste anzieht – sie alle wohnen dann am Campground vor der Mine. Dort haben auch wir uns – sehr erschöpft – am Abend niedergelassen und prompt Besuch von den Nachbarn erhalten:
Amish – Fotografieren verboten!
Amish-People, Vater Dan mit langem weißen Bart und in Latzhose, seine Frau, die Töchter und Enkeltöchter in langen Kleidern und mit weißer Kopfbedeckung.
Er ist stolz auf seine 12 Kinder (die er fast alle verheiraten konnte) und vor allem auf seine exakt 100 Enkelkinder. Dan’s Vorfahren sind aus der Schweiz in die USA, in den Mittleren Westen ausgewandert und leben streng nach der Bibel – und davon hat er zwei deutschsprachige Ausgaben mit. Sie sprechen im Übrigen „Pennsylvanian Deutsch“, wie uns Dan versichert – es klingt eigenartig und für uns fast unverständlich. Verwundert sind wir allerdings über die Motorisierung der amishen Großfamilie: Sie sind in mehreren dreiachsigen Wohnmobilen angereist und verstehen sich – wie wir erfahren – als die „Light-Variante“ der Amish-Kultur. Einen Modernierungs-Trend haben sie jedenfalls nicht mitgemacht: „Wir mögen keine Fotos“, sagt Dan klar, als wir die Kamera aus der Tasche holen wollen.